Dienstag, 14. April 2015

Und ab ins Archiv

Hallo und herzlich willkommen. Sie lesen in meinem digitalen Arbeitstagebuch. Ich dolmetsche aus dem Französischen (und ins Französische) sowie aus dem Englischen. Nach einiger Zeit in Paris stecke ich in Berlin in den Ablagen.

Dieser Tage heißt es Warten auf Antworten auf Kostenvoranschläge und Auf­wands­ein­schät­zun­gen, während an der Schweizer Grenze die Eulchen ohne mich auf die Welt kommen, hier geht's zur Vorgeschichte, sie sind zwei bis vier Wochen zu spät dran. Daneben pauke ich immer 90 Minuten, dann wende ich mich 90 Minuten lang dem Archiv zu, das ich ein wenig lichten muss. Ich schaue dabei nicht auf die Uhr; diese Phasen, die jeweils genauso lange dauern wie eine Schlafphase, scheinen dem Biorhythmus zu entsprechen.

Wichtig sind mir dabei auch regelmäßige Pausen. Und den Schlaf fördert, dass ich mittags immer an der frischen Luft bin und Licht tanke. Das ist wichtig für uns Menschen, die mitunter Jobaufträge bekommen, die ebenso umfangreich wie eilig sind und die im Grunde nur zu erledigen sind, wenn wir diese natürlichen Impulse überhören ... und die an Konferenztagen ohnehin oft kein oder kaum Tageslicht zu sehen be­kom­men.

Der Blog ist in der Zwischenzeit für einige Tage geschlossen, das Büro aber nicht.

Stachbubendreher, gesehen am Maybachufer
Gelesen habe ich in deut­schen Medien eine Kritik an den deutschen Ex­port­über­schüs­sen, wie ich sie seit Jahren in französisch- und englischsprachigen Medien wahrnehme.

Weiterlesen und -hören werde ich zum Thema Streik des fran­zö­si­schen Rundfunks, hier ein erster deutscher Pres­se­nie­der­schlag.

Der Hörfunk ist für mich sehr wichtig, ich lebe gewissermaßen von und mit den Podcasts des Programms (von denen etliche weiterlaufen, auch wenn die Antenne bestreikt wird).

Noch ein Lesethema: Die Bedrohung des Deutschunterrichts in Frankreich. Derzeit bin ich sehr irritiert darüber, was da in Frankreich vor sich geht. Denn im Nach­bar­land hatte man vor einigen Jahren die Erkenntnisse der Sprachpädagogik in Lehr­plä­ne einfließen lassen, die Kindern ab etwa dem 10. Lebensjahr (nach dem ersten spielerischen Bekanntwerden mit einer ersten Fremdsprache) zwei Spra­chen pa­ral­lel anbieten, die jeweils mit gleicher Stundenzahl unterrichtet werden. Das (wie­der) trainierte Sprachenlernen an sich fördert jede einzelne der Sprachen so, dass die Kinder nach wenigen Jahren jede der beiden Sprachen besser beherrschen als Schüler, die nur eine sogenannte "1. Fremdsprache" mit jeweils einer Wo­chen­stun­de mehr im Unterricht hatten.

Die Deutschlehrer fürchten nun, dass die deutsche Sprache aus dem französischen Schulangebot verschwinden könnte, denn viele Eltern entscheiden sich später im Pubertätsalter ihrer Kinder, wenn die klassische "2. Sprache" ansteht, für das ver­meint­lich einfachere Spanisch.

So, ab ins Archiv. In der Zwischenzeit erreichen Sie mich am besten per Mo­bil­te­le­fon.

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Foto: C.E.

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