Montag, 10. März 2014

Technik und H2O

Als Dol­met­­scher­in und Über­­­setzer­­­in be­schrei­­be ich den Al­­ltag von Sprach­­mitt­­lern. Da­­bei dür­­fen wir nicht nur mit Wörtern jonglieren, sondern auch mit Technik.

Technik und Flüssigkeiten passen nicht zusammen, das hat mir in Zeiten, als ich noch häufiger für Arte Reportagen re­cher­chiert/ver­dolmetscht/beraten habe, ein Cutter so unmissverständlich beigebracht, dass ich es eigentlich hätte verstehen müssen.

Kein Blick aufs Mundbild: Unihörsaal, viele Reihen, Sprecher, die uns den Rücken zukehren, ausgeklappter Laptop, daneben drohen Wasserflasche und gefüllter PlastikbecherTrotzdem konnte ich vor ei­­ni­­ger Zeit dieses Bild schießen. Wir saßen als Dolmetscher mal wieder außerhalb jeglicher Ka­bi­ne, mit dem Flüstermikrofon in der Hand, und strapazierten unsere Stimmbänder. Denn Flüstern ist anstrengend. Da der wissenschaftliche Tag an ein- und demselben Ort statt­­fand, wäre eigentlich mehr Technik prima ge­we­sen.

Wir aber saßen weit ab vom Schuss und mussten ganz schön die Ohren spitzen um zu hören, was wir da ver­­dol­­metschen durften. Aber die Bildungseinrichtung ist nicht gut dotiert und so ha­­ben wir eben möglich gemacht, was möglich war.

Die Wasserkippelei habe ich sofort beendet. Wasser und Technik passt nicht zu­­sam­­men. Gerade ärgere ich mich über meinen MP3-Player, den ich zum Joggen nehme. Ich trage ihn ihn der Jacke meines Sportanzugs, da sind bei Kälte eben noch zwei Schich­­ten darunter. Offenbar hat ihn der Schweiß doch erreicht, ich kann keine ein­­­zelnen Titel mehr ansteuern, Radio ist auch weg, es gibt nur noch die Titelliste alphabetisch wieder, ich spiele mir eben immer nur die eine oder zwei Hör­funk­sen­dun­gen von BBC oder France Culture auf, den/die ich hören möchte. Stoppen lässt sich das Ding leider auch nicht mehr.

Es war ein Markengerät, nicht dasjenige, welches zu meinem Rechner passen wür­­de, sondern eine durchaus auch seit längerem ebenso erfahrene wie berühmte Fir­­ma. Die Garantie ist gerade abgelaufen. Ist das meine Schuld oder muss ein Gerät­­chen so ein wenig Transpiration abkönnen? Will sagen: Wofür werden die sonst ge­­kauft, wenn nicht fürs Joggen? Und so richtig billig war es auch nicht.


Vokabelnotiz
la baladodiffusion — der Podcast
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Foto: C.E.

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