Mittwoch, 23. Januar 2013

praktisch

Bonjour! Hier bloggt eine Dolmetscherin und Übersetzerin für die französische Sprache. Diese Woche beginnt das deutsch-französiche Jahr, daher gibt's hier eine "Elysée 50"-Spezialwoche.

Deutsch-französische Beziehungen ganz praktisch: Reisen Sie mit dem Studenten­tarif der 1980-er Jahre aus Berlin nach Paris und zurück ... für ingesamt 100 Euro! Hundert Mark war einst jedenfalls das Budget, das je Einzelstrecke an die Bahn ging.

Zur Feier des Jubiläums bieten Deutsche Bahn und SNCF ein Elysée-Special an, das allerdings mit den damals noch unvorstellbar schnellen ICE und TGV genutzt werden kann — als Pauschaltarif zwischen Deutschland und Frankreich, so steht es auf der Seite der Bahn für Buchungen zwischen dem 22.01. und 29.01. (Reisezeit: 01.02. - 15.03.13.)

Liebe Bahn, schon gestern Abend habe ich zwei Reisen zu buchen versucht ... leider vergeblich. Wie viel/wenig Plätze waren für das Special reserviert? Oder klappt die Buchung nicht per Internt? Ganz oft steht hier nämlich "Gesamtpreis nicht ermittelbar". So geht es mir leider oft mit Ihnen.

Grundsätzlich nehme ich (mit Bauchkneifen wegen C02) das Flugzeug für weite Strecken, die Bahn für mittellange und kurze. Flugreisen buchen meine Auftrag­geber oft lange im Voraus, über Bahnreisen entscheide ich selbst. Sie, die Eisen­bahnunternehmen, erlauben mir, spontan zu sein. Nur die Preispolitik sieht nach etwas anderem aus. Aus Ihrer Tarifpolitik entnehme ich, dass Sie, liebe Bahn­un­ter­nehmen, sich selbst als direkten Wettbewerber des Flugzeugs sehen. Ist ein Zug aber nicht. Der Zug ist die Alternative zum Auto: Das steht bestenfalls vor dem Haus und kann auch spontan genutzt werden.

Sorry, dass ich hier inmitten der Jubelwoche ein bisschen schlechte Stimmung mache, aber dass musste mal gesagt sein. Und vielleicht ist der Tipp mit dem "Feiertagsangebot" ja für die eine oder den anderen doch nützlich und andere Strecken sind noch nicht ausgebucht! Bon voyage !

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Illustration: offizielles Logo

2 Kommentare:

André hat gesagt…

Faszinierend ist auch, wenn es keine Spartickets mehr gibt, der Zug aber grad mal zu 20% gefüllt ist.... Das verstehe wer will.

caro_berlin hat gesagt…

Noch schriller: Mit einer Linenverbindung im Omnibus fahren zum Schnäppchenpreis, der Bus ist halbleer, der Zug noch leerer ... und ein DB-Mann nimmt auch im Bus das Ticket entgegen.

Also ich als Aktionärin der DB, das ist übrigens jeder in diesem Land, bin absolut dagegen! Unsinnige Doppelung. Ressourcenverschleuderung incl. Verplemperung von so viel Zeit ... (der Bus bringt seinen Anteil Nichtreisende natürlich langsamer ans Ziel als der Zug die seinen).