Freitag, 28. April 2017

Something fishy

Ob geplant oder zufällig: Sie sind mit­ten in ein Ar­beits­ta­ge­buch hinein­ge­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­che, Dol­met­schen, Über­setzen und Kult­uren dreht. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­mitt­lerin ar­bei­te ich in Pa­ris, Berlin, Marseille, Heidelberg und dort, wo man mich braucht. 

"Fischprediger"
Diese Woche: Wir sind zum Thema Land­wirt­schaft un­ter­wegs. Die Gruppen sind groß, zwischen 20 und 30 junge Land­wirte aus der ganzen Welt. Einer der Redner springt spontan auf eine Leiter und er­klärt, wie der Fisch zum Basilikum kam.

Später gehen wir in ein Kellergeschoss für einen anderen Vortrag. Die Endgeräte der Dolmetschtechnik brummen. Die Mik­ro­fon­bat­te­rie ist eher nicht schon wieder leer, wir haben sie (gefühlt) eben erst aus­ge­tauscht. Trotzdem testen wir zunächst die­se Möglichkeit.

Es brummt weiter. Wir haben nicht viel Zeit zum Nachdenken.

Zehn französischsprachige Menschen sind unser Zielpublikum bei dieser Bil­dungs­reise zum Thema Landwirtschaft, gesunde Böden und Nachhaltigkeit, die anderen verstehen Englisch.

Lautes "Flüsterdolmetschen"
Wenig später steht Kollegin Vir­gi­nie in der Mitte einer klei­nen Gruppe von Zuhörern am Rand des Saals. Sonst flüstern wir maximal für drei Personen. Wir wech­seln uns wie immer ab. Als ich dran bin, habe ich das Gefühl, dass ich viel zu laut spreche, dass die an­de­ren im Raum sicher Mü­hen haben, zu folgen. Per trial and error finde ich die rich­ti­ge Lautstärke.

Als wir das Kellergeschoss (mit seiner an die Wand gebeamten Po­wer­Point­Prä­sen­ta­tion) verlassen, läuft die Technik wieder. Es wird irgendein hochfrequenter Strom­kreis­lauf gewesen sein, der unseren kleinen Sender gestört hat, vielleicht auch nur die Lichtdecke.

Rednerin mit Sprechblase
Neben dem Gewächshaus, wo in mehreren Bassins Buntbarsche wachsen, funktioniert die Flüs­ter­tech­nik wieder. Es geht um Aquaponik und ist sehr spannend.

Verschiedene Redner bringen den Gästen des Mi­nis­te­riums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) diverse Themen nach­hal­ti­ger Landwirtschaft nahe, Permakultur und Bo­den­ge­sund­heit inklusive.

Hochgradig spannende Einsatztage waren das. Aber fishy war da nichts, siehe Titel, das ist nur ein wit­zel­süch­ti­ges Wortspiel.


(Ein 2. Teil folgt am |Dienstag| Mittwoch: hier entlang.)
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Fotos: C.E.  
Tags: #RuralFuture Lab, #1nt

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