Sonntag, 15. März 2015

Der Place du Trocadéro

Bien­­ve­­nue und will­­­kom­­­men! Sie le­­sen hier No­­ti­­zen aus dem Sprach­mitt­­ler­­be­­rufs­­all­­tag. Als Dol­­met­­scherin und Über­setzerin ar­bei­te ich in Paris, Berlin, Toulouse, Köln und überall dort, wo ich gebraucht werde. Mein Sonntagsbild stammt aus Paris, wo ich vor einer Woche war.

Wir fahren über la Place du Trocadéro, wir sind in Paris, ein nasser Märztag. Ein deutscher Mitfahrer sagt "der Place du Trocadéro", was mir in den Ohren wehtut, genauso wie "das Maison de France", auf Französisch ist maison (Haus) nun einmal weiblich, also la maison. Ja, ich weiß, der Artikel wird nach der Zielsprache an­ge­gli­chen, aber ich fühle mich als Dolmetscherin immer wie 'zwischen Baum und Borke', wenn ich diese Regel beherzige.

Seit 1918 lautet der Platzname länger, la Place du Trocadéro-et-du-11-Novembre, nach dem Datum, an dem der Erste Weltkrieg zuende ging. Südlich, in Richtung Es­pla­na­de du Palais de Chaillot, reitet Marschall Ferdinand Foch (1851-1929) auf das Stadt­in­ne­re zu. Im Palais de Chaillot habe ich in meinen Stu­den­ten­ta­gen einen Groß­teil meiner Filmbildung erhalten, denn dort war damals die Cinémathèque française beheimatet.

Und auch die Filmhochschule La Fémis saß einst dort. Für sie habe ich, selbst noch Studentin, Stu­den­ten­be­geg­nun­gen gedolmetscht. Manchen Berliner Nachbar kenne ich aus die­ser Zeit — das war sogar noch vor der deutschen Wiedervereinigung. Zu nennen ist Matl Findel, der als Fotograf heute oft mit Unschärfen arbeitet. Ça ne nous ra­jeun­it pas, sagen in solchen Momenten die Franzosen gerne, das macht uns jetzt nicht gerade jünger!

Durch eine Glasscheibe mit Regentropfen hindurch gesehen ...

______________________________
Foto: C.E., hier noch ein Alltagsbild von
Matl von Mitte März 2006: klick!

Keine Kommentare: