Dienstag, 3. Februar 2015

Dolmetschen in der Film-PR

Bon­jour, gu­ten Tag! Ab­sicht­lich oder zu­fäl­lig sind Sie in mei­nem di­gi­ta­len Ar­beits­ta­ge­buch ge­lan­det. Ich übersetze und dolmetsche. Ganz selten ziehe ich ein äl­te­res Papier noch einmal hervor, wenn ich das Gefühl habe, dass es überaus aktuell ist. Unten eine Liste von 2008 mit neuer Intro. Und dieser Tage habe ich noch Ka­pa­zi­­ten frei.

Tür"schild" aus Papier auf ein Türblatt geklebt: "Berlinale Conference Room"
Letzte Vorbereitungen am Potsdamer Platz
Als junket wird a festive so­cial affair bezeichnet, das press junket ist a pro­mo­tion­al trip made at another's ex­pense, also Werbetouren und andere soziale Anlässe, die auf Kosten Dritter gehen. Im Film­festi­val­all­tag bezeichnen press jun­kets weniger die kurz­wei­li­ge Landpartie, denn die eng getakteten Grup­pen­in­ter­views mit Stars und Re­gis­seu­ren in Hotel- oder Kon­fe­renz­raum.

Sind mehrere Sprachen dabei vertreten, kommen wir Dolmetscher ins Spiel. Hier eine Check­liste, damit unsere Kundinnen und Kunden wissen, was wir in der PR leisten.

Im Vorfeld: Der/die Dolmetscher/in
— hat eine professionelle Ausbildung oder Zusatzausbildung als Dolmetscher ab­sol­viert
— hat einen Arbeitsschwerpunkt im Bereich Film
— fragt nach Material zur Vorbereitung, ggf. auch nach in Deutschland schwer be­schaff­ba­ren früheren Filmen des Filmemacher
— stellt Rückfragen zu Einsatzdauer, Pausen, Anzahl der Einzel- bzw. Fern­seh­in­ter­views
— hat Erfahrung im Dolmetschen von Presseinterviews

Woran können Sie das in der Dolmetschsituation erkennen?
— Der/die Dolmetscher/in verfügt über eine adäquate Notizentechnik, Vor­aus­setz­ung für detailreiche Verdolmetschung
— die Dauer der übersetzten Antworten entspricht grosso modo der Dauer der von den Filmschaffenden gegebenen Antworten
—mdie Übersetzung erfolgt nach einer kurzen Sprechpause, womit saubere O-Töne in der Originalsprache garantiert sind (es sei denn, die Journalisten bäten aus­drück­lich um simultane Übertragung)
— der/die Dolmetscher/in hat eine gute, geschulte Sprechstimme, deren Ver­dol­met­schung ggf. als "Overlay"-Stimme für Hörfunkbeiträge übernommen werden kann (dazu sollte die Stimme nicht so bekannt sein, dass sie einem bestimmten Sender zugeschrieben werden kann)
— die Filmschaffenden klingen in der Übersetzung unterschiedlich — denn eine 19-jährige Berufsanfängerin in der Ausbildung klingt auch im Original anders als ein erfahrener Schauspieler, der z.B. 1944 geboren wurde
— die Damen und Herren von der Presse bedanken sich bei der Dolmetscherin/dem Dolmetscher, bitten möglicherweise um Visitenkarten

Zögern Sie nicht, die Pressevertreter auch später noch nach ihren Erfahrungen zu fragen, z.B. zum Filmstart, ob sich die Übersetzung beim Schreiben der Beiträge als nützlich erwiesen hat. Die Fremdsprache ist der "Flaschenhals", durch den die Information hindurch muss. Nach den vielen Investitionen für Stoff­ent­wick­lung, Dreh, Post, Lizenzankauf, Sprachenfassung und PR sollten Sie nicht an pro­fes­sion­el­len Dolmetschern 'sparen'.

Hier das feed back eines Journalisten auf hohe Genauigkeit: Klick!

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Foto: C.E.

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