Dienstag, 29. April 2014

Flüssiges

Bon­jour und Hal­lo! Sie lesen ab­sicht­lich oder zu­fäl­lig in ei­nem vir­­­tu­­­el­­­len Ar­­beits­­­ta­­­ge­­buch aus der Welt der Sprachen. Ich bin Dolmetscherin und Übersetzerin für die französische Spra­che und aus dem Englischen.

"Wir müssen dabei verdammt aufpassen, und das liegt nicht auf der Hand, sonst geht alles den Bach runter", sagte der Mann bei der Diskussion um das Thema Wasserwirtschaft, und schob ein "... um im Bild zu bleiben" nach.

Ein hohes Maß an Eigennamen und Zahlen treibt uns Dolmetschern den Schweiß auf die Stirn. Das funktioniert aber auch mit einzeln auftauchenden Redensarten und Sprichwörtern.

Auf die Schnelle fand ich das hier "um im Bild zu bleiben": Si l'on ne veut pas aller droit à l'échec, il faut faire extrêmement attention, et ça ne coule pas de source.

Couler de source bedeutet, dass sich etwas so natürlich ergibt, wie eben das Wasser ab Quelle fließt, die Sache liegt also auf der Hand. Meine spontane Arbeit brachte eine minimale Ver­la­ge­rung mit sich.

Nachgeschlagen und gefunden habe ich hin­ter­her das: aller à vau-l'eau. Im vau steckt das Alt­fran­­si­sche val drin, es hieß also: aller à val l’eau, und val kommt von vallée, das Tal.

Auch hier fließt Wasser von der Quelle durch das Tal, allerdings seit der Mitte des 16. Jahrhunderts mit der Konnotation, dass etwas dabei schiefgeht.

Im Bild zu bleiben wäre sogar auf Englisch gegangen: To go down the tubes, denn mit tubes sind hier nicht die U-Bahnen gemeint, sondern Rohrleitungen. Damit wäre ich sogar 200 %-ig im Bild geblieben, ging es doch bei der Diskussion um die Berliner Wasserversorgung.

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Montage: C.E. (Rohrarbeiten bei uns um die Ecke)
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