Montag, 2. Juli 2012

Leicht und mobil

Hallo! Sie haben das Web-Arbeitsjournal einer Dolmetscherin und Übersetzerin für die französische Sprache angesteuert, Drittsprache ist Englisch. Ich arbeite in Paris, Marseille, München und ab dem 16.07. wieder in Berlin. Hier schreibe ich über unseren Berufsalltag ... auch über den technischen Anteil. (Für Einsätze ab der zweiten Julihälfte erreichen Sie mich derzeit am besten per Mail.)

Eine Frauenhand hält ein geklebtes Mikrophon, angeschnitten sieht man die Sprecherin
Funkmikro mit geklebtem Batteriefach
Erstmal eine kleine Entschuldigung, an die regelmäßigen Leser gerichtet: Heute werde ich erneut redundant. Aber ich muss nochmal einen Stoßseufzer loslassen über die Immobilität neuer "mobiler" Konferenztechnik.
Für alle anderen hole ich kurz aus: Uns Dolmetscher gibt es grob gesagt in zwei Darreichungsformen, in der Kabine, die extra aufgebaut wird, wobei ein Techniker parallel zur (meist mehrsprachigen) Konferenz ein Mischpult betreut, oder mit Funktechnik und kleinen Kopfhörern bewaffnet und ohne das ganze Drumherum.

Diese mobile Technik ist vor allem bei Einsätzen als Begleitdolmetscher für Delegationen, bei Fabrikbesichtigungen oder kleinen zweisprachigen Veranstaltungen sehr praktisch.

Und wie der Name schon sagt, die Technik ist mobil. Schwierig wird es mit den neuen von der Industrie angebotenen Gerätschaften. OK, man kriegt sie vom Platz, braucht dazu aber (mindestens) einen starken Arm und ein Auto. Was hat eigentlich die Hersteller von "Personenführungsanlagen" (PFA) genannten Flüsterkoffern geritten, die neuen Ausfertigungen ihrer Technik in ... naja, etwa kindersarggroßen Schachteln zu liefern? (Hier ein Bild, im Vordergrund. Die hier abgenommenen Deckel überragen die Sockel mindestens um das Dreifache.) Diese Transportkisten sind von unsereinem nicht mehr so spielend zu bewältigen, wie wir das gewohnt sind. Obwohl der Inhalt gleich groß ist ...

Der Empfangsteil eines PFA-Kopfhörers in den Händen einer anderen Frau, daneben Programm und Computer
Headset in der Pause
Also wird an den Koffern rumgefrickelt und -gepuzzelt, bis in einigen Jahren nichts mehr geht. Ich hoffe, dass die Hersteller der valises de chuchotage (in unserem Jargon un bidule, ein "Dings") ein Einsehen haben werden und dann, wenn an den armen Dingern wirklich nichts mehr auszurichten sein wird, wieder echte mobile PFAs anbieten.

Wir nutzen ab Mittwoch bei einem Seminar die Technik des dfjw. Merci beaucoup, deutsch-französisches Jugendwerk!

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Fotos: C.E. (Archiv)

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