Donnerstag, 20. Mai 2010

Täglich neue Worte, Witz, Weltliteratur und Wetter (oder so)

Nulla dies sine linea - kein Tag, ohne eine Zeile geschrieben zu haben. Dazu die tägliche Ration Lyrik und Vokabeln - an Schreibtischtagen halte ich es so, "meine" englischen und französischen Dienste sind übrigens kostenlos. Heute kam über Lyrikmail ein köstlicher Morgenstern auf den Rechner geflattert, der mir fast ein wenig französisch vorkommt in seiner Logik. Es geht um den Zwölf-Elf. Dazu ist es gut zu wissen, dass Christian Morgenstern den Zwölf-Elf, über den er wiederholt schrieb, so erklärt: er ist "ein sogenannter Schwarzelf oder -elb" - ein Fall fürs Märchenbuch. Heute wird das Fabelwesen mathematisch.
Das Problem

Der Zwölf-Elf kam auf sein Problem
und sprach: "Ich heiße unbequem.
Als hieß ich etwa Drei-Vier
statt Sieben - Gott verzeih mir!"

Und siehe da, der Zwölf-Elf nannt sich
von jenem Tag an Dreiundzwanzig.
Hiermit lässt sich prima jenen erklären, die Sinn für Humor haben, wie in Frankreich Zahlen wie 92 gesagt werden: quatre-vingt-douze, vier-zwanzig-zwölf.

Und weil es in Frankreich keinen Morgenstern gibt, fehlt für den linksrheinischen Mathezahlenwurm leider die Übersetzung, also müssen Franzosen und Französischlernende tagtäglich weiterrechnen.

Noch'n Tipp für den Alltag, wo ich hier schon mal beim Besserwissern bin: Jeden Tag mindestens eine Stunde lesen! Der stammt nicht von mir, sondern von Sir Simon Rattle, dermaleinst nach der ultimativen Lebensweisheit befragt. Ich kann das nur unterstreichen. Was lesen? Gutes, das Spaß macht, nur für sich, ohne zwingenden Zusammenhang mit Arbeit oder Schule oder Studium, einfach so, der Freude wegen. - Und eine Stunde an der frischen Luft aufhalten, erklingt da ein anderer wie ein spätes Echo in mir. - Würd' ich gerne, schaff's nicht immer, wie ich zugeben muss, was auch an Wetter und Stress liegt, vor allem aber an der eigenen Bequemlichkeit.

Keine Kommentare: